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Vorwort.

Am 6. Februar 1915 ist Heinrich Kellner nach einem arbeitsreichen, der stillen wissenschaftlichen Arbeit gewidmeten Leben im Alter von 77 Jahren in Bonn gestorben. Es ist hier nicht der Ort, ein Gesamtbild seiner Tätigkeit zu geben und seine zahlreichen und gelehrten Abhandlungen, die ehrenvolle Frucht eines bis in die letzten Lebenstage unermüdlichen Fleißes, zu würdigen. In der Tertullianforsch-ung hat der Verstorbene sich ein bleibendes dankbares Andenken gesichert. Der erste und schwierigste lateinische Kirchenschriftsteller hatte das Interesse Kellners seit Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn geweckt und bis zum Lebensende hat er es an sich gefesselt. Seine 1882 erschienene Übersetzung der sämtlichen Schriften Tertullians war eine wissenschaftliche Tat. Eine große Zahl von Abhandlungen hat er der Erforschung des Afrikaners, seiner Lebensschicksale, der Chronologie und des Inhaltes seiner Schriften gewidmet, und seine letzte wissenschaftliche Arbeit war die Fertigstellung der in diesem Bande vorliegenden Übersetzung. Den Druck derselben sollte er nicht mehr erleben. In seinen letzten Lebenstagen habe ich dem verstorbenen Kollegen versprochen, die Herausgabe seiner Arbeit zu besorgen. Die vorliegende Übersetzung und ebenso die Einleitungen sind demnach das Werk Kellners. Nur an solchen Stellen habe ich, und zwar meistens ohne es anzumerken, die Übersetzung geändert, wo ich glaubte, daß das Richtige nicht getroffen sei. Beim Apologetikum indes und ebenso bei den montanistischen Streitschriften hielt ich es für geboten, an vielen Stellen |pvi die Übersetzung neu zu gestalten. Ich handelte damit auch im Sinne des Verstorbenen. Die vorliegende Übersetzung wich nur an wenigen Stellen von der früheren, nach der Öhlerschen Ausgabe angefertigten ab, und diese Abweichungen berührten fast ausschließlich nur die Ausdrucksweise. An den Folgen eines Schlaganfalles schwer leidend, konnte er die Schriften seiner beiden Kollegen Schrörs (Zur Textgeschichte und Erklärung von Tertullians Apologetikum, Leipzig 1914) und Rauschen (Prof. H. Schrörs und meine Ausgabe von Tertullians Apologetikum, Bonn 1914) nicht mehr lesen. Bei schwierigen und strittigen Stellen habe ich die Übersetzung in Anmerkungen zu rechtfertigen versucht. Für jene Anmerkungen also, die sich beim Apologetikum wie bei den übrigen Schriften auf den Text und die Übersetzung beziehen, trägt der Unterzeichnete die Verantwortung.

Bonn, im Januar 1916.

Gerhard Esser.


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Übersetzt von Heinrich Kellner, 1912/1915.  Übertragen durch Roger Pearse, 2002.


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